
Fürsorge mit Herz fürs Herz
Dr. Saliba Ghneim wirkt in dem von Celina dekorierten Patientenzimmer fast wie ein Fremdkörper.
Foto: © Caritas Baby Hospital
Fünfzig Tage Spitalaufenthalt sind eine besonders lange Zeit für ein Kind. So lange musste die kleine Celina nach einer intensivmedizinischen Behandlung im Caritas Baby Hospital betreut werden. Aber die gute Nachversorgung und die Ablenkung im Spielzimmer machten den Aufenthalt für sie erträglich.
Die siebenjährige Celina lebt mit ihrer Familie im Dorf Nahalin, südlich von Bethlehem. Wer sie erlebt, spürt sofort ihre Neugier und Energie. Doch hinter ihrem Lächeln verbirgt sich eine ernsthafte Erkrankung: Celina wurde mit einem Loch in der Herzscheidewand geboren, einem Defekt des so genannten Ventrikelseptums. Dadurch ist das Mädchen stets anfällig für Infekte.
Eines Tages bekam Celina hohes Fieber, begleitet von starkem Erbrechen. Ihre Eltern Dua’ und Mohammed waren besorgt. Sie wussten: Für ein Kind mit einem Herzfehler kann so ein Infekt lebensbedrohlich werden. Der örtliche Arzt riet daher dringend zur Fahrt ins Caritas Baby Hospital nach Bethlehem.
Angst vor dem Eingriff
Im Kinderspital Bethlehem bestätigten erste Tests den Verdacht: Celina litt unter einer schweren bakteriellen Infektion des Herzens. Ein Ultraschall offenbarte das ganze Ausmass und zeigte eine wuchernde Bakterien-Vegetation auf ihrem kleinen Herzen. Besonders für Kinder mit Herzfehlern ist eine solche Entzündung extrem gefährlich.
Im Caritas Baby Hospital wurde Celina sofort stationär aufgenommen, an den Herzmonitor angeschlossen und mit Antibiotika intravenös behandelt. Doch bald verschlechterte sich ihr Zustand: Starke Brustschmerzen traten auf, begleitet von weiterem Erbrechen und rasendem Puls. Das kleine Mädchen wurde unmittelbar auf die Intensivstation verlegt.
«Es war schrecklich, unsere Tochter so leiden zu sehen», erinnert sich ihre Mutter. «Celina hat normalerweise schon vor jeder kleinen Nadel Angst. Aber jetzt kam das volle Programm.» Die Massnahmen waren jedoch weitaus erträglicher, als von Celina und ihren Eltern befürchtet. Denn in solchen Situationen zeigt sich die pädiatrische Expertise des Caritas Baby Hospital.
Wenn Kinder über einen längeren Zeitraum intravenös behandelt werden müssen, legt das Spital Katheter, die auf die Grösse von Kindervenen angepasst sind. Diese Katheter müssen nur selten gewechselt werden und versorgen das Kind über einen längeren Zeitraum zentral mit den notwendigen Medikamenten oder Nahrungslösungen. Dadurch fallen viele Nadelstiche weg und erlauben dem Kind mit der Zeit sogar zu laufen. Nach der Entlassung aus der Intensivstation konnte sich Celina daher mit jedem Tag etwas freier durch das Kinderspital bewegen.
Mit Glitzer und Einhornkleid durchs Spital
Ihre Spaziergänge durch die Flure führten Celina ins Spielzimmer des Kinderspitals. An diesem geschützten Ort können stationär behandelte Kinder spielen, treffen auf andere Kinder und werden von Pflegekräften liebevoll betreut, allen voran von Awatef und Rita. Diese beiden Pflegerinnen brachten Celina zum Lachen und gaben ihr menschliche Nähe. Das gemeinsame Spielen lenkte sie von der Erkrankung ab und unterstützte so den Heilungsprozess.
Mit jedem Tag kehrte ein Stück Normalität zurück. Celina schlenderte in ihrem Einhornkleid über die Spitalflure, ein Hauch Lippenstift auf den Lippen. Das war ihre Art, Normalität zurückzugewinnen. Auch ihre Eltern schöpften Mut. «Hier im Caritas Baby Hospital achten sie auf jedes Detail. Nicht nur medizinisch, sondern auch von Mensch zu Mensch», bedankt sich Dua’.

Foto: © Caritas Baby Hospital