Jahresbericht 2024

Jahresbericht 2024


Ein Rückblick von CEO Issa Bandak, der zusammen mit seinem Team das Spital durch schwierige Zeiten steuerte.

Foto: © Archiv CBH

Kindeswohl an erster Stelle

Trotz der angespannten Lage stellte das Caritas Baby Hospital die medizinische Versorgung von kranken Kindern im Westjordanland stets sicher. Ein Rückblick von CEO Issa Bandak, der zusammen mit seinem Team das Spital durch schwierige Zeiten steuerte.

Das Jahr 2024 war für die palästinensische Gesellschaft und das Caritas Baby Hospital sehr herausfordernd. Doch dank des engagierten Einsatzes unseres Teams stand das Wohl der Kinder stets an oberster Stelle. Erneut wurde deutlich, wie sehr das Team hinter «ihrem» Spital steht.

Die Rahmenbedingungen waren alles andere als einfach: Militärische Absperrungen und die anhaltende wirtschaftliche Krise im Westjordanland wirkten sich negativ auf den Spitalbetrieb aus. Viele Familien scheuten die Reise nach Bethlehem, sei es aus Angst vor Zwischenfällen oder weil ihnen der Zugang zum Spital versperrt war. Dadurch sank auf Jahressicht betrachtet die Zahl der Behandlungen, die wir im Kinderspital vornehmen konnten.

Gleichzeitig entstand in Stosszeiten ein besonders hohes Patientenaufkommen. Durch einen flexiblen Schichteinsatz konnten wir den kontinuierlichen Spitalbetrieb und die medizinische Versorgung jedoch stets sicherstellen – bei gleichzeitig maximalem Schutz für Patienten und Mitarbeitende.

Erschwerte Bedingungen für Familien
Besonders gefordert war im vergangenen Jahr der Sozialdienst. Die Arbeitslosenquote im Westjordanland stieg im Verlauf des Jahres auf 35 %. Daher konnten sich viele Familien selbst die stark subventionierten Behandlungskosten nicht mehr leisten und baten um finanzielle Unterstützung und psychosoziale Betreuung. So musste der Sozialdienst 18 % mehr Kinder und Familien unterstützen als im Vorjahr.

Darüber hinaus weitete das Caritas Baby Hospital zwischen September und Dezember 2024 die finanzielle Förderung seines Leistungsspektrums aus und gewährte erhebliche Vergünstigungen für ambulante Behandlungen und diagnostische Leistungen. So konnten wir noch mehr Familien helfen.

Weniger Wartezeit, mehr Zufriedenheit
Um unsere internen Abläufe weiter zu optimieren, haben wir vermehrt Rückmeldungen von den kleinen Patientinnen und Patienten und ihren Familien eingeholt und systematisch ausgewertet. Wir konnten dadurch die Terminvergabe der Ambulanz überarbeiten und Wartezeiten reduzieren. Die Patientenzufriedenheit hat sich nachweislich gesteigert.

Trotz aller Herausforderungen lag es vor allem an dem Engagement des gesamten Spitalteams und der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender, dass unser Einsatz die grösstmögliche Wirkung erzielte. Unser Grundsatz bleibt: Jedes Kind soll Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten – gerade in Zeiten von Not und Konflikten. 

Foto: © Meinrad Schade

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