Kampf den Antibiotika-Resistenzen

Kampf den Antibiotika-Resistenzen


Spendenecke Blickpunkt Bethlehem

Ein Kind leidet an einer infektiösen Lungenerkrankung und kommt ins Spital. Die Ärztin verordnet Antibiotika. Doch der Zustand des kleinen Patienten verbessert sich nicht. Die Medikamente zeigen keine Wirkung, weil das Kind mit einem resistenten Keim infiziert ist. Immer öfter sehen sich Ärztinnen und Ärzte im Kinderspital Bethlehem mit solchen Situationen konfrontiert. Sie sind dann gezwungen, immer komplexere und teurere Medikamente gegen die Resistenzen einzusetzen.

Ein interdisziplinäres Team im Kinderspital hat deswegen eine breite Sensibilisierungskampagne lanciert. «Es ist ganz wichtig, dass sich möglichst viele Personen der Problematik der Resistenzen bewusst sind: Ärzte, Pflegende, die Mütter der kranken Kinder und auch unsere Apothekerin sowie das Spitallabor», stellt Chefärzin Dr. Hiyam Marzouqa fest.

Durch das «Antimicrobial Stewardship»-Programm des Spitals wird die verantwortungsvolle Vergabe von Antibiotika gestärkt. So dürfen im Kinderspital Antibiotika nur aufgrund einer nachweislichen (bakteriellen) Infektion verschrieben und nach nochmaliger Prüfung durch die Apothekerin verabreicht werden. Mütter werden darüber informiert, dass Antibiotika kranken Kindern nie ohne ärztliche Prüfung verabreicht werden dürfen. Zudem werden andere Spitäler vor Ort aufgerufen, Antibiotika nur bei absoluter Notwendigkeit zu verschreiben und lokale Apotheken aufgefordert, Antibiotika nur gegen Vorweis eines ärztlichen Rezepts zu verkaufen.

Die Arbeit des interdisziplinären Teams stösst bei Mitarbeitenden des Spitals und Eltern von Patienten auf viel Interesse und zeigt in der ganzen Region Wirkung. Das «Antimicrobial Stewardship»-Programm ist nur dank Spenden aus Europa möglich.

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