«Wir sind hier im Dienst der Nächstenliebe»

«Wir sind hier im Dienst der Nächstenliebe»


Seit bald fünf Monaten leben und arbeiten wieder vier Schwestern eines franziskanischen Ordens im Kinderspital in Bethlehem.

Die Freude bei den Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien ist gross.

Ende September 2021 war es so weit: Vier indische Schwestern sind ins Caritas Baby Hospital in Bethlehem eingezogen. Sie wurden mit einer Feier herzlich empfangen. Die Superiorin der Gemeinschaft, Schwester Aleya Kattakayam, war zuvor viele Jahre in Nazareth tätig. «Dass wir nun auch in Bethlehem, diesem für uns Christinnen und Christen so wichtigen Ort, arbeiten, ist für uns die Erfüllung eines lang gehegten Traums», sagt sie.

Auch für die Kinderhilfe Bethlehem ist es ein Glücksfall, dass die «Sisters of Charity» im Caritas Baby Hospital eingezogen sind. Sie gehören zur «Congregazione delle Suore di Carità delle Sante B. Capitanio e V. Gerosa» mit Mutterhaus in Mailand. Die Schwestern dieser franziskanischen Gemeinschaft sind auf fast allen Kontinenten tätig.

Viel Sympathie für die Schwestern
Die vier Schwestern kommen im Kinderspital zum Einsatz: Die Oberin unterstützt das Team in der Mütterabteilung, die drei andern, alles ausgebildete Krankenschwestern, arbeiten in verschiedenen Abteilungen. Zweimal pro Woche nehmen die Schwestern Arabisch-Unterricht, damit sie sich mit den Patientinnen und Patienten sowie ihren Eltern besser verständigen können.

«Wir wurden unglaublich warm empfangen», erzählt Schwester Aleya, «von den Mitarbeitenden, Patienten, Müttern, beim Einkaufen in der Stadt. Die Menschen hier sind sehr freundlich zu uns und zeigen uns viel Sympathie.»

 

Foto: © Archiv KHB

«Die Präsenz der Schwestern bringt eine besondere Stimmung in unser Spital», stellt Spitaldirektor Issa Bandak fest.

Foto: © Andreh Ghawaly

Alle vier Schwestern sind in der Pflege im Kinderspital tätig.

 

Rosenkranz beten für den Frieden
Dass ihnen dennoch immer wieder die etwas erstaunte Frage gestellt wird, warum sie aus Indien ausgerechnet nach Palästina gekommen sind, stört Schwester Aleya nicht. Die Antwort fällt ihr leicht: «Hier wurde Jesus geboren. Hier wollen wir für die kranken Kinder da sein und für all die Menschen, die unter der Situation leiden und Unterstützung brauchen. Wir sind hier im Dienst der Nächstenliebe», sagt sie.

Jeden Freitag versammeln sich die Schwestern zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter an der Mauer bei Bethlehem und beten den Rosenkranz und dafür, «dass es hier Frieden und Gerechtigkeit gebe».

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